Vor fast sechs Jahren bin ich von meiner großen Fahrrad-Weltreise zurückgekehrt – und habe seitdem keinen neuen Blogeintrag geschrieben. Eine lange Zeit, in der ich ein wenig von der Bildfläche verschwunden bin. Doch stehen geblieben ist die Zeit keineswegs – im Gegenteil: Es ist unglaublich viel passiert.
In dieser neuen Blogreihe möchte ich euch mitnehmen auf meine Reise nach der Reise:
über das Wieder-Ankommen, das Leben zuhause, und darüber, wie ich versuche, den Sinn meiner Erlebnisse weiterzutragen und in meinen Alltag zu integrieren.
Almost six years have passed since I returned from my big bicycle world tour – and I haven’t written a single new blog entry since then.
A long time in which I seemed to have disappeared from view a bit. But time hasn’t stood still – quite the opposite: a lot has happened.
In this new blog series, I want to take you along on my journey after the journey – about coming home again, life after travel, and how I try to carry the meaning of my adventures into everyday life.
🏠 Das Wieder-Ankommen/coming home
Erfahrene Reisende haben mich gewarnt:/Experienced travelers once warned me:
„Das Heimkommen dauert mindestens so lange wie die Reise selbst.“/“Coming home takes at least as long as the journey itself.”
Und ja – das stimmt.
Es ist deutlich schwieriger, zuhause wieder wirklich anzukommen, als loszufahren.
And yes – they were right.
It’s much harder to truly arrive back home than to set off.
Dabei hatte ich eigentlich perfekte Voraussetzungen: Schon während der Reise kümmerte ich mich um eine Arbeitsstelle. Mein Erspartes – rund 24.000 Euro – ging langsam zur Neige, also musste ich mich um eine neue Einkommensquelle kümmern. Nach nur einem Anruf bei meinem alten Chef hatte ich eine Zusage – und beschloss, erst im Februar 2020 wieder zu arbeiten. So blieben mir Dezember und Januar, um in Ruhe anzukommen.
Actually, my circumstances were ideal: While still on the road, I had already arranged a job back in Germany. My savings – about €24 000 – were slowly running out, so I needed to start earning again. After a single phone call with my former boss, I already had a job offer. I decided to start work in February 2020, giving myself December and January to settle back in calmly
In Nicaragua hatte ich Maury kennengelernt. Sie arbeitete als Lehrerin – und kam in ihren Weihnachtsferien zum ersten Mal nach Deutschland. Es war ihre erste interkontinentale Reise, und für uns beide ein ganz besonderes Erlebnis: Wir feierten Weihnachten und Neujahr gemeinsam, besuchten Berlin – und nach ein paar Wochen musste sie schweren Herzens zurück nach Nicaragua.
In Nicaragua, I had met Maury, a teacher. She visited me in Germany during her Christmas holidays – her first intercontinental trip and an unforgettable experience for both of us. We celebrated Christmas and New Year’s together, visited Berlin, and after a few weeks she had to return home.
🧰 Zurück in den Alltag/Back to Routine
Die ersten Wochen zuhause waren schön. Endlich wieder Familie und Freunde sehen!
Im Februar begann ich wieder als Elektriker zu arbeiten – doch schnell stellte sich Alltag ein. Ich merkte: Eigentlich hat sich gar nicht so viel verändert. Man fängt dort an, wo man aufgehört hat.
The first weeks at home were lovely – seeing family and friends again felt great.
In February, I returned to work as an electrician, and soon everyday life returned. I realized: not much had really changed.

War man vorher glücklich, ist man es auch jetzt wieder – hatte man vorher Probleme, sind sie wieder da. Ich bin froh, dass meine Reise keine Flucht vor Problemen war. Sonst wäre das Wieder-Ankommen vermutlich eine harte Zeit geworden.
You simply pick up where you left off. If you were happy before, you’re happy again. If you had problems before, they’re back too.
I’m grateful that my trip wasn’t an escape from problems – otherwise, returning might have been much harder.
Und doch fiel mir der Übergang schwer. Corona kam – und plötzlich war an Reisen nicht mehr zu denken.
Nach vier Jahren völliger Freiheit fühlte ich mich auf einmal eingeklemmt zwischen Arbeit und Ausgangssperre.
Still, it wasn’t easy. When COVID-19 hit, travel suddenly became impossible.
After four years of complete freedom, I now felt trapped between work and lockdowns.

Mein Erspartes war aufgebraucht, die Rechnungen kamen – und ich hatte das Gefühl, von heute auf morgen wieder funktionieren zu müssen. Gleichzeitig wusste ich, dass ich Glück hatte: Ich konnte arbeiten, war nicht von Kurzarbeit betroffen und durfte sogar weiterhin auf Montage – oft auch nach Luxemburg. Das gab mir ein kleines Stück Freiheit zurück, das ich sehr genoss.
My savings were gone, the bills kept coming, and I felt I had to perform again overnight. At the same time, I was lucky – I could keep working, wasn’t laid off, and even got to travel for work across Germany and to Luxembourg. That little sense of freedom meant a lot.
👨👩👦 Familie, Halt und neue Perspektiven/Family Support and New Perspectives
Das Leben bei meinen Eltern half mir, wieder Fuß zu fassen.
Die Unterstützung meiner Familie war in dieser Zeit Gold wert.
Doch innerlich spürte ich eine Unruhe – das Bedürfnis, meiner Reise und den Erlebnissen einen Sinn zu geben.
Living with my parents again made it much easier to get back on my feet.
Their support was invaluable.
But inside, I still felt restless – the urge to give my journey meaning, to connect the lessons of the road with my daily life.

Wie verarbeitet man vier Jahre intensives Leben auf einem Fahrrad?
Wie integriert man die Freiheit, das Vertrauen, die Begegnungen, in ein sesshaftes Leben?
Darüber möchte ich in den nächsten Beiträgen schreiben – und euch zeigen, wie es weiterging:
mit Maury, mit meiner Arbeit, und mit unserer gemeinsamen Geschichte.
How do you process four years of intense life on a bicycle?
How do you bring that sense of freedom and trust back into a settled routine?
That’s what I want to explore in the next chapters – to share how life continued:
with Maury, with work, and with our shared story.




Ich freue mich auf deinen Blog und b
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