Archiv für den Monat August 2018

Blog 296 – Salar de Uyuni, unterwegs in der Salzwüste, Teil 2 / Salar de Uyuni, in the Salt Desert, No 2

Salar de Uyuni – 31.08.2018

Tags darauf ging es weiter über den riesigen Salzsee Salar de Uyuni. Nach etlichen einsamen Kilometern tauchte die Insel Incahuasi vor mir auf. Sie zeichnete sich als deutlicher Kontrast, zum blendend weißen Salz ab.

The next day I carried on crossing the huge salt lake Salar de Uyuni. Some lonely kilometers away, the island Incahuasi appeared in front of me. It stood out as a strong contrast to the dazzling whiteness of the salt.

2018-08-24, Filbo Bolivien, Salar Uyuni,130841_IMG_2235

Gefühlt endlos lange fuhr ich darauf zu. Dann erreichte ich, die mit zahlreichen Kakteen bewachsene Insel. Dank der zahlreichen Touristen gibt es hier im Nirgendwo sogar einen Laden und ein Restaurant, indem ich Mittagessen gehen konnte.

I had the feeling that I was forever riding toward it. Finally I got to the island, overgrown with cactuses. Thanks to the tourists there is a shop and a restaurant in the middle of nowhere, so I was able to grab some lunch.

Anschließend setzte ich meine Fahrt fort und errichtete abermals mein Zelt auf dieser riesigen Salzebene. / That done, I carried on and again put up my tent within this huge salt lake.

2018-08-24, Filbo Bolivien, Salar Uyuni,172619_IMG_2257

Gut, dass ich den Schraubschlüssel mitgenommen hatte. Die Salzoberflächlich ist wirklich steinhart und der Wind am Abend sehr stark. Man ist darauf angewiesen, dass das Zelt gut abgespannt ist. / Having taken that wrench with me proved to be very helpful. The surface of the salt was really hard and the wind was very strong in the evening. You are dependent on the tent being well secured.

Mittlerweile war meine Ausrüstung und das ganze Fahrrad voll von Salz. Es ist überall hingedrungen. In meine Schuhe, in die Kette von meinem Fahrrad, einfach überallhin. / Meanwhile all my stuff and my bike were covered in salt. It was everywhere. In my shoes, in the chain of my bike, simply everywhere.

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Dabei habe ich wohl noch Glück gehabt, dass ich in der Trockenzeit unterwegs bin. In der Regenzeit ist die gesamte Oberfläche von einem Wasserfilm bedeckt und das extrem salzige Wasser verteilt sich dann bis in den letzten Winkel. Im Moment aber ist es trocken. Nur ganz am Rande des Salzsees steht derzeit das Wasser.

Apparently I was lucky to cross the place during the dry season. During the rainy season the entire surface is covered with a film of water which is extremely salty and spreads all over. It is dry now. Only right on the outside of the salt lake there is some water.

2018-08-25, Filbo Bolivien, Salar Uyuni,120049_IMG_22602018-08-25, Filbo Bolivien, Salar Uyuni,122117_IMG_2269

Am 3. Tag meiner Salzsee Überquerung ereichte ich einen Vulkan und somit das Ende des Salzsees. / On the third day of my crossing I reached a volcano which marks the end of the salt lake.

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Nachdem ich eine Möglichkeit gefunden hatte trockenen Fußes den nassen Rand des Sees zu überqueren, ging es über eine unasphaltierte, aber landschaftlich umwerfend schöne Strecke rund um den Vulkan, Richtung Salinas de Garci.Hier zeltete ich. 

Having found one possibility to get over the wet rim of the salt lake with dry feet, I followed an unsealed but stunningly beautiful road around the volcano, heading toward Salinas de Garci. There I put up my tent.

Hinter Salina de Garci soll es extrem schwierig werden, denn es gibt keine Versorgungsmöglichkeiten mehr und keine asphaltierte Straße. So, hatte ich es zumindest im Internet gelesen. Deswegen deckte ich mich für 4 Tage mit Verpflegung ein.

Apparently going on from Salinas de Garcia is extremely difficult, no more supply possibilities and no tarred roads at all. So I had read on the internet. That’s why I stocked up on food etc. for four days.

Zu meiner Freude fand ich dann aber heraus, dass diese Information schon wohl etwas älter war, denn die Straße ist mittlerweile asphaltiert. / To my delight I found that the information must have been a bit outdated, as the road had been tarred in the meanwhile.

2018-08-26, Filbo Bolivien, Reg. Challapata,123310_IMG_2288

Schneller als gedacht erreichte ich schon nach 2 Tagen die Hauptstraße, die nach la Paz führt. Diese besagte Hauptstraße war zwar was langweilig zu befahren, aber dafür gab es keine Steigung und ich hatte Rückenwind, so das ich gut 100 km pro Tag vorran kam.

Faster than expected, I came to the main road leading to la Paz, only two days later. This road is rather boring, but it has no ascent and I enjoyed the tailwind, so I managed to make about 100 kilometers a day.

Bei einem Autowaschservice ließ ich das Salz, das noch immer vom Salar de Uyuni an meinem Fahrrad klebte, abspülen. Statt Geld bot ich den Schraubschlüssel, den ich gefunden hatte an. Somit bekam ich, für mich sogar gratis, das Fahrrad gereinigt. / At a car wash I had my bike cleaned from the salt which still stuck to it from Salar de Uyuni. I offered them the wrench which I had found in exchange for the cleaning. So I had the job done for free.

Auf dem weiteren Weg nach La Paz traf ich auf zwei Fahrradfahrer aus England, Steff und Ben. Sie sind seit einem Jahr in Südamerika unterwegs. Wir entschieden uns zusammen nach la Paz zu fahren. Dafür brauchten wir 3 Tage. Eine Nacht davon zelteten wir mit Erlaubnis der Polizei, im Keller der örtlichen Polizeistation.

On my way toward La Paz I met two cyclists from England, Steff and Ben. They have been traveling South America for a year now. We decided to go to La Paz together. It took us 3 days. One night the police allowed us to stay at the basement of their police station.

2018-08-29, Filbo Bolivien, Konani,204746_IMG_2297

Es war schön mal nicht alleine, sondern mit Geichgesinnten unterwegs zu sein./ I enjoyed being with like-minded people, not having to travel all on my own.

In La Paz jedoch, trennten sich wieder unsere Wege, da die beiden bei Couchsurfing unterkamen und ich mir ein Hostel suchte. /  In La Paz we parted as the two of them went to a couch surfing place and I went to look for a hostel.

 

Blog 295 – Salar de Uyuni, unterwegs in der Salzwüste, Teil 1 / Salar de Uyuni, across the Salt Desert, No 1

Salar de Uyuni – 24.08.2018

Endlich war ich nun von Argentinien nach Bolivien eingereist und machte mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Plötzlich hörte ich jemand nach mir rufen. Es war einer der Fahrradfahrer aus Argentinien. Zuvor hatten wir uns kurz in Humahuaca getroffen. Zu zweit, bzw. teilweise zu dritt reisen sie seit ca. einem Jahr durch Südamerika und haben sogar einen rund 20 kg schweren Hund dabei.

I had finally made it from Argentine to Bolivia and I was looking for a place to stay. All of a sudden, I heard someone call me. One of the cyclists from Argentine. We had met shortly before at Humahuaca. Two or three of them have been traveling across South America for about a year now and they even have a dog with them that weighs about 20 kilos.

2018-08-18, Filbo Bolivien, Villazon,104836_IMG_2149

Sie empfahlen mir ein sehr günstiges Hotel es kostete nur rund 3,60 € für ein Einzelzimmer! Am nächsten Tag fuhren wir zusammen nach Tupiza. /  They recommended a very cheap hotel at 3.60 € per night for a single room. The next day we cycled to Tupiza together.


Dort blieb ich 2 Nächte und fuhr dann alleine weiter Richtung Uyuni. / 
I stayed there for two nights and then moved on by myself toward Uyuni.

2018-08-20, Filbo Bolivien, Reg. Tupiza,140318_IMG_2174

Doch weit kam ich an dem Tag nicht, die Straße war nicht asphaltiert und der Wind wehte mir heftig ins Gesicht. Nach nur ca. 35 km baute ich mein Zelt auf. / I didn’t really get very far that day as the road wasn’t tarred and the headwind was very strong. Having done only 35 km, I put up my tent.

2018-08-20, Filbo Bolivien, Reg. Mojoncasa,175040_IMG_2175

Am nächsten Tag ging es ca. 1000 m einen steilen Anstieg hoch. Der Wind hatte immer noch nicht nachgelassen. Als ich den zum Glück schon asphaltierten Anstieg endlich hinter mir hatte, endete plötzlich wieder der Asphalt.

The next day, I had to face a steep ascent of about 1,000 meters.The wind hadn’t eased yet. Fortunately, the ascent had been tarred but when I came to the top, the tarred road ended abruptly.

Ein Lkw stoppte neben mir und der Fahrer fragte mich ob ich mitfahren wolle./ A truck stopped next to me and the driver asked me if I wanted a lift.

2018-08-21, Filbo Bolivien, Reg. Atocha,131139_IMG_2179

Angesichts der Umstände sagte ich zu, und er nahm mich 150 km nach Uyuni mit./  In the given circumstances, I agreed, and he took me as far as Uyuni, 150 km away.

Unterwegs holten wir noch einen Anhänger ab und fuhren dann in die Stadt./ On the way, we picked up a trailer and went into town afterwards.

In Uyuni lud er mich zum Essen ein und ich durfte sogar mit im Lkw übernachten. So sparte ich mir das Geld für eine Übernachtung und machte außerdem eine neue Erfahrung. Am nächsten Morgen spendierte er mir auch noch ein Frühstück, bevor ich mich von diesem supernetten Menschen verabschiedete und zu einem Hostel fuhr.

He invited me for dinner at Uyuni and I was even allowed to spend the night with him in his truck. So I didn’t have to pay for the night and made a new experience. The next morning he even treated me to breakfast. Then I said goodbye to this super nice guy and carried on to a hostel.

Dort bereitete mich auf einen mehrtägige Etappe ohne Versorgungsmöglichkeiten vor. Ich will zu dem größten Salzsee/ Salzwüste der Welt, Salar de Uyuni fahren. / There I prepared my trip to the biggest salt lakes or salt desert in the world, called Salar de Uyuni, where I would find no supply possibilities at all.

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Vollgepackt fuhr ich am nächsten Morgen los. Unterwegs fand ich am Straßenrand einen schweren Schraubschlüssel, den ich aufhob um mit ihm die Heringe meines Zeltes in den Salzboden hämmern zu können. Auf dem Salzsee selber gibt es keine Steine, die man dafür benutzen könnte und ich hatte gehört, dass das Salz sehr hart ist.

My bike crammed, I started the next morning. On my way I found a heavy spanner next to the road. I picked it up and took it with me in order to hammer my tent pegs into the ground. I had heard that the salt is very hard and there are no stones at all on the salt lake which I could use.

Bald darauf ereichte ich die riesige weiße Fläche. Salz soweit das Auge reicht! Ich war total beeindruckt und fuhr in die endlos erscheinende Weite. Dabei versuchte ich mich an weit enfernten Punkten wie etwa einem Berg zu orientieren. Das war aber nicht immer möglich, da mancher möglicher Orientierungspunkt einfach zu weit weg war.

Soon I reached the huge white surface. Salt as far as the eye can see! I was totally impressed and carried on into what looked like an endless expanse. I kept trying to orient myself on far away points like a mountain or such. It wasn’t always possible as some of the reference points were way too far removed.

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So orientierte ich mich stattdessen an den Spuren der zahlreichen Jeeps, die Touristengruppen über den Salzsee bringen. /  So I rather kept an eye on the numerous tracks of Jeeps which take tourists across the salt lake.

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Nach einigen Kilometern erreichte ich ein Hostel, das komplett auf Salz und aus Salz gebaut war. Hier machten die Jeeptouren ihre Mittagspause und netterweise wurde mir angeboten kostenlos mitzuessen. / Some kilometers later I came to a hostel which had been built completely out of salt, standing on salt. Jeep tours take their lunch there and they were so kind to allow me to lunch with them for free.

Nach dieser stärkenden Mahlzeit fuhr ich weiter, in Richtung einer Insel. / After this delicious meal I carried on traveling, heading toward an island.

Nach einigen Kilometern über knirschendes Salz beschloss ich allerdings zu zelten und baute mein Zelt mitten im Nirgendwo auf. Der Sonnenuntergang war super schön und vor allem war ich komplett für mich alleine. / Having done some kilometers over crunching salt, I decided to put up my tent and so I did, in the middle of nowhere. The sunset was absolutely stunning and I was completely alone.

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Soweit das Auge reicht keine Zivilisation noch nicht mal ein Anzeichen von irgendeinem Leben. Kein Vogel war zu hören, nichts. Die Nacht war recht kalt, aber Dank meines Schlafsacks fror ich nicht./ As far as the eye could see, no sign of any civilization, not even of any living thing. No bird, nothing. The night was rather cold but I didn’t freeze thanks to my sleeping bag.

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Blog 294 – Auf zur bolivianischen Grenze! / On My Way To The Bolivian Border

La Quiaca – 17.08.2018

Auf dem Weg von Humahuaca weiter zur argentinischen Grenzstadt La Quiaca brauchte ich 3 Tage. / It took me three days to get to the Argentinean border town La Quiaca, starting from Humahuaca.

Zwischendrin legte ich einen Zwischenstopp ein und wanderte zu den Höhlen Inca Cueva.          / In between, I stopped for visiting the Inca Cueva caves.

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Hier versteckte ich mein Fahrrad, so dass es von der Straße nicht mehr sichtbar war.
Dann packte ich meinen Rucksack und wanderte ca. 3 km durch ein außgetrocknetes
Flußbett. /
There, I hid my bike in such a way that nobody was able to spot it from the road. Then I packed my rucksack and wandered through a dry riverbed for about three kilometers.

2018-08-15, Filbo Argentinien, Inca Cueva,_IMG_2098

Schließlich erreichte ich einen Felsvorsprung an dessen Wänden sich
uralte Höhlenmalereien befinden, die bis zu 10.000 Jahre vor Christus zurückreichen. Ein
Einsiedler verdient sich hier seinen Lebensunterhalt, indem er Wanderern die Malereien
erklärt. /
At last I reached a rock ledge where I saw cave paintings which went back to about 10,000 years BC. There is an eremite there who makes a living by explaining the paintings to wanderers.

Nach dieser Führung sah ich mich noch eine Weile um und wanderte anschließend wieder zurück. Zum Glück war mein Fahrrad noch dort, wo ich es abgestellt hatte. /The guided tour completed, I stayed for some time looking around, before wandering back. Fortunately, my bike was still in the same place where I had left it.

Wenig später zelte ich an einer malerischen Stelle mit bestem Blick auf ein Flußbett. / A little later I put up my tent at a picturesque site with the best view on a riverbed.

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In La Quiaca hielt ich mich auf der argentinischen Seite nicht länger auf. Nachdem ich
meine letzten argentinischen Pesos ausgegeben hatte, begab ich mich zur Grenze nach
Bolivien. / 
I didn’t stay long on the Argentinean side of La Quiaca. After having spent my last Argentinean pesos, I headed for the Bolivian border.

2018-08-17, Filbo Argentinien, La Ouiza,_IMG_2142

An dieser Grenze gab es einen extra Händler Übergang. Hier wurde, merkwürdigerweise auf der argentinischen Seite, die Ladung von Lkws auf Handkarren verladen und dann über die Grenze geschoben. Ein unglaubliches Chaos. Fasziniert beobachte ich das Treiben.

There was a special traders‘ crossing at this border. Strangely enough, the goods were loaded from the lorries onto pushcarts on the Argentinean side, then pushed over the border by hand. It was an amazing chaos. I watched it, utterly intrigued.

2018-08-17, Filbo Argentinien, La Ouiza,_IMG_2143

Es erinnerte mich stark an den ähnlich frequentierten Grenzübergang von Indien zu Myanmar   (Blog 173 – Einreisestress nach Myanmar / Stress upon Entry to Myanmar)

I was reminded of the similarly frequented border between India and Myanmar. (see Blog 173 – Einreisestress nach Myanmar / Stress Upon Entry to Myanmar)

Dann begab ich mich selber zum Grenzübergang. Ein netter argentinischer Grenzbeamter gab mir den Ausreisestempel, sowie einen Zettel und sagte dabei etwas davon, dass nur ein Stempel benötigt wird. Merkwürdigerweise bekam ich auf bolivianischer Seite aber keinen Einreisestempel, auch auf Nachfrage nicht.
Gleich nach meiner ungewöhnlichen Einreise besorgte ich mir eine SIM-Karte für mein Handy. Hier fragte ich nochmal nach ob es richtig sein kann, dass man in Bolivien keinen Einreisestempel bekommt. Die Verkäufer meinten, dass das nicht normal sei. Ich sollte nochmal zurück zur Grenze fahren. So fuhr ich
zurück und fragte explizit abermals nach.

Then I went to the border crossing point myself. A very nice Argentinean border official handed me my exit stamp and a piece of paper and told me, I would only need one single stamp. Oddly enough, I didn’t get an entry stamp on the Bolivian side, not even on request.

After my uncommon entry, I got myself a SIM card for my cell phone. I asked the traders if they thought that you normally don’t get an entry stamp and they told me they doubted that very much. They told me I’d better go back to the border and ask again. I did so and explicitly asked again.

Aber es stimmt, an diesem Grenzübergang bei La Quizaca bekommt man wirklich keinen Einreisestempel. / Okay, you definitely don’t get an entry stamp at this border checkpoint at La Quiaca.

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Blog 293 – Zurück in die Zivilisation / Back To Civilization

Humahuaca – 13.08.2018

Am nächsten Tag erreichte ich auf meiner Fahrt von Chile über den Jama Pass nach Argentinien, ohne weitere Probleme das kleine Dorf Jama (4300 m), bei dem sich auch der Grenzübergang befindet. Die argentinische Grenze überquerte ich ohne Probleme.

On my way from Chile across the Jama pass in the direction of Argentina, I reached the small village of Jama (4,300 meters) the next day. No problems there. Getting across the Argentina border was no problem either.

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Das Dorf Jama an sich, ist allerdings sehr bescheiden, es gibt keinen Geldautomaten oder Wechselstube und außerdem nur ein Hotel, das erstens eigentlich eine Baustelle ist, und zweitens auch noch viel zu teuer./ The village of Jama is very small and kind of humble, there is no cash machine, no exchange office and only one single hotel, proving to be firstly a construction site and secondly way too expensive for me.

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Deswegen fuhr ich zunächst weiter. Aber schon recht bald merkte ich, dass es zu windig war und es in der kahlen Gegend keinen Windschutz gibt. Um mich nicht in Gefahr zu begeben, drehte ich um und akzeptierte zähneknirschend einen Wucherpreis für ein fensterloses Zimmer. Draußen vor der Tür befand sich die nicht abschließbare Toilette, die zudem Nachts zufror.

That’s why I went on riding. Unfortunately, I soon discovered that it was much too windy and as there was no windbreaker whatsoever in this bare territory, I decided to make a U-turn, because I didn’t want to put myself in danger. So I had to reluctantly accept an exorbitant price for a room with no window. The toilet was outside, not lockable, and it froze up in the night.

Ein Vorteil hatte die bescheidene und überteuerte Unterkunft dennoch. Es gab einen, zwar unglaublich lauten Heizlüfter, der die Raumtemperatur erträglich machte. Draußen herrschten in dieser Nacht zweistellige Minusgrade./ The only good thing was a very noisy fan heater in the unpretentious and overpriced room, so the temperature was tolerable at least. Outside there were sub-zero degrees at double-digit level during the night.

So bald es am nächsten Morgen etwas wärmer wurde, machte ich mich wieder auf den Weg.    / As soon as the temperature had risen the next morning, I set off.

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Die nächste Nacht in Argentinien, verbrachte ich nahe einem verlassenen Dorf, dass nur noch aus Ruinen bestand./ The following night in Argentina, I spent at a village that had been abandoned and just consisted of ruins.

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Nach zwei weiteren Tagen ereichte ich Salida Grande, eine Salzseen bzw. Salzwüste. So etwas habe ich noch nie gesehen und machte dementsprechend viele Bilder. / Another two days later, I came to Salida Grande, a wasteland of salt lakes. Never before had I seen anything like that, so I took a lot of photographs.

Nach einem weiteren anstrengenden Tag, in dem es erst berghoch und dann unglaublich steil bergrunter, kam ich in Purmamarca an. / After another strenuous day, the road going up and down extremely steeply, I arrived at Purmamarca.

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Dies ist der erste größere Ort seit San Pedro, der einem auch zum Verweilen einlädt. Die letzten Tage war ich durch atemraubende schöne Landschaft gefahren. Aber es war aber auch extrem anstrengend gewesen.

This is the first larger place after leaving San Pedro, which invited you to linger for some time. The previous days I had been traveling through a breathtakingly beautiful area, but it had been extremely strenuous as well.

Jetzt wollte ich nur noch etwas entspannen. Deswegen blieb ich hier zunächst 2 Nächte und besichtigte die bunten Berge rund um den Ort. /  Now I merely wanted to relax. So I stayed for two nights and viewed the colorful mountains surrounding the village.

Dann fuhr ich langsam weiter Richtung Bolivien. Auf dem Weg dorthin machte ich allerdings viele mehrtägige Stopps./ Having done that, I moved on toward Bolivia. Of course I had to stop and stay over for a few days several times on my way there.

In Tilcara wanderte ich zu einem Wasserfall. Auf dem Weg dorthin sah ich unzählige große Kakteen, die typisch für die Gegend hier sind. /  At Tilcara I wandered to a waterfall. On my way I saw several big cactuses, characteristic of this area.

In Humahuaca blieb ich auch für einige Tage und fuhr ohne Gepäck zum Mirador Hornocal 14 Colors, einem unglaublich bunten Berg. /  I stayed for a few days at Humahuaca and rode to Mirador Hornocal 14 Colors, which is an unbelievably colorful mountain, leaving my luggage behind.

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Der Weg dorthin war sehr anstrengend. Es ging 1300 Höhenmeter den Berg hoch. Die Straße war nicht asphaltiert und somit war es sehr staubig und auch bergrunter musste ich stets langsam fahren . / Getting there was very demanding, indeed. I had to climb the mountain up to 1,300 meters. the road hadn’t been tarred, so it was terribly dusty and I had to go very, very slowly as I made my way back downhill.

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Blog 292 – Jama Pass- eine eiskalte Erfahrung / Jama-Pass – An Icecold Experience

Jama Pass – 03.08.2018

Endlich geht es weiter, eine große Herausforderung liegt vor mir. Auf dem bis zu 4810 m hohen Jama Pass gibt es kaum, bis gar keine Versorgungsmöglichkeiten. Deswegen habe ich mein Fahrrad mit Lebensmitteln und Wasser vollgepackt. Auch kann es bis -15 C° kalt werden. Vor dieser Herausforderung habe ich großen Respekt.

Finally, things start moving. There is quite a challenge lying ahead of me. On top of the Jama pass which is up to 4,810 meters high, there is hardly any or no supply of anything, whatsoever. So I packed my bike full of water and food. It can get very cold, up there, down to minus 15 degrees. That is what I have great respect for.

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Los ging es, nach wenigen Kilometern begann der Anstieg. Schon direkt von Anfang an mußte ich mein Rad schieben./ Off I went. Only a short distance away, the ascent started. Right from the beginning, actually, I had to push my bike.

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Nach nur ca. 30 Kilometern baute ich mein erstes Nachtlager auf. Während dieser kurzen Strecke bin ich immerhin von dem Ort San Pedro, der auf 2500 Hm liegt, bis auf 3800 Hm gekommen.

Having done only about 30 kilometers, I put up my tent for my first night there. At least I had made it from San Pedro at an altitude of 2,500 meters to a height of 3,800 meters.

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Der Wind war ziemlich stark und ich hatte Schwierigkeiten mein Zelt alleine aufzustellen. Zufällig kam ein Hirte mit seiner Schafherde vorbei und half mir netterweise beim Aufbau des Zeltes. Die Nacht hier auf 3800 Hm war deutlich wärmer als gedacht. In all den vielen Klamotten die ich angezogen hatte, war es mir sogar etwas zu warm.

The wind was quite strong and I found it hard to put up my tent on my own. A shepherd who passed by with his herd of sheep, kindly helped me put it up. I found out that the night at an altitude of 3,800 meters in was definitely warmer than expected. I found it even a little too warm in all the clothes I was wearing.

Am nächsten Morgen ging es weiter. Die Straße war nun noch steiler und die Höhe spürte ich jetzt deutlich. Ständig war ich außer Atem. Beim Schieben mußte ich alle 50 Meter eine kleine Verschnaufspause machen.

The next morning I continued my ascent. The road got even steeper and I was clearly feeling the extreme height. I was always out of breath. Every 50 meters I had to pause and rest a bit while pushing my bike uphill.

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Bald erreichte ich auch die Schneegrenze. Unterwegs traf ich auf Lkw Mechaniker deren Job es ist die Motorsteuerung von den Lkws so einzustellen, dass sie auch in dieser extremen Höhe fahren können. Sie hatten Mitleid mit mir und schenkten mir etwas zu Essen, Wasser und vor allem eine Sauerstoffflasche!

I soon reached the snow line. On the way up I met some truck mechanics whose job it was to adjust the engine control systems in such a way that they were able to keep on going even in this extreme altitude. They felt sorry for me and gave me some food, water and – best of all – an oxygen bottle.

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Mittlerweile hatte ich von dieser Höhe leichte Kopfschmerzen und nach ein paar Atemzügen Sauerstoff fühlte ich mich spürbar besser. / Meanwhile I had a bit of a headache due to the altitude. After some breaths of oxygen I felt much better.

Gegen Mittag wurde der Wind stärker und es fing leicht an zu schneien. Die mir entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer warnten mich eindringlich vor einem Schneesturm und meinten ich solle umkehren.Nein, zurückfahren kommt nicht in Frage, aber vielleicht sollte ich nicht weiter fahren,es könnte zu gefährlich werden.“ Deswegen baute ich schon Mittags um 14.00 Uhr, nach nur 9,9 km, auf 4400 Hm mein Zelt mitten im Schnee auf.

The weather deteriorated toward midday. The wind got stronger and it began to snow lightly. People who came from the opposite direction, warned me that there would be a snowstorm and told me to turn round. „No, I’m not going to turn round, that’s out of the question. But maybe I shouldn’t go on. This might turn out to be too dangerous.“ That’s why I put up my tent as early as 2 pm, having done only 9.9 kilometers, at an altitude of 4.400 meters amidst ice and snow.

Das Wetter verschlechterte sich nicht weiter und am Abend sah ich einen der schönsten Sonnenuntergänge meines Lebens./ The weather conditions didn’t worsen any more and I was lucky to watch one of the most beautiful sunsets in my life.

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Diese Nacht war schon deutlich kälter, ich zog alle Kleidung an die ich dabei hatte: 7 T-Shirts, 3 Hosen, 3 paar Socken. Mein Schlafsack hat nur eine Komforttemperatur von – 5° und ich befürchtete, dass es sogar -15° werden könnte. Zusätzlich erwärmte ich etwas Wasser und füllte es in eine Flasche, die ich mir in meinen Schlafsack legte. Damit stellte ich sicher, dass ich am nächsten Morgenzumindest eine Flasche nicht gefrorenes Wasser habe. Außerdem packte ich alles was frostempfindlich in meinen Schlafsack, wie zum Beispiel Batterien und Elektronik.

The night got significantly colder, so I put on all my clothing: 7 T-shirts, 3 pairs of trousers, 3 pairs of socks. My sleeping bag is only comfortable and warm down to a temperature of minus 5 degrees. I was even afraid it might go down to minus 15 degrees. Furthermore, I filled some hot water into a bottle which I put into my sleeping bag. This way at least I could be sure to find a bottle of not frozen water the next morning. Additionally, I packed all my frost-sensitive equipment into my sleeping bag, too, things like batteries, electronics etc.

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Die Nacht hatte ich zwar schlecht geschlafen aber ansonsten gut überstanden und so fuhr bzw. schob ich weiter. Mit leichten Kopfschmerzen und schwer atmend erreichte ich die höchste Stelle des Passes mit 4810 Hm. Hier liegt der Schnee mehrere Meter am Straßenrand aufgetürmt.

I slept badly that night but I had weathered it quite well, so I rode on, but to tell you the truth, I actually went on pushing. With a slight headache and breathing heavily, I reached the highest point at an altitude of 4,810 meters.

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Anders als ich gedacht hatte, ging es nach dem Scheitelpunkt nicht direkt wieder steil bergab, sondern auf einer Ebene immer wieder hoch und runter./ Alongside the road the snow had been piled up a couple of meters high. I was surprised to find that the road didn’t descend as expected but it went up and down on a horizontal plane.

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Der extrem starke Wind machte mir außerdem zu schaffen. Es war so kalt, dass ein Tropfen, der mir beim Trinken auf die Tasche fiel direkt gefror./ The wind was extremely strong which bothered me a lot. It was so icy cold that a drop of water which fell on my bag, was frozen in an instant.

2018-08-02, Filbo Chile, Reg. Pajonales,153912_IMG_1793

Mittlerweile war es später Nachmittag und ich war noch immer auf 4700 Hm. Ich machte mir Sorgen, dass ich bei diesem Wind unmöglich mein Zelt aufstellen kann. Felsen, die Windschutz bieten könnten, gibt es hier schlicht nicht.

Meanwhile it was late afternoon and I was still at 4,700 meters. I was very worried because it would be impossible to put up my tent in this wind. There were no rocks to use as windbreakers.

In meiner Not hielt ich das letzte heute mir entgegenkommende Auto an. Ich fragte um Rat, denn wenn ich hier ohne die Möglichkeit mein Zelt über Nacht aufbauen zu können strande, wäre das durchaus sehr gefährlich für mich. Der Fahrer beruhigte mich, in nur wenigen Kilometern ginge es stark bergrunter, und danach kämen einige Felsen, in deren Windschatten ich mein Zelt aufstellen kann. Netterweise gab er mir noch etwas zu Essen mit auf den Weg . Halbwegs beruhigt schob ich mein Fahrrad gegen den Wind weiter.

So, in my distress, I stopped the last car approaching from the opposite direction. I asked for advice. If I had to spend the night in the open with no tent at all, this would prove to be most dangerous for me. The driver put me at ease, telling me that the road was going sharply downhill some kilometers further on and then I would find some big rocks to use as windbreakers for my tent. He was so kind as to give me some food, too. Calmed down, at least more or less so, I went on pushing my bike against the wind as before.

Zum Glück war es wirklich so, ich erreichte noch im Hellen die besagten Felsen auf 4500 Hm.    / Fortunately, he was right and I found those rocks at 4,500 meters still at daytime.

2018-08-04, Filbo Chile,Moaie de Tara,083817_IMG_1841