05.01.2017 – Indien
Am nächsten Tag wollten Siggi und ich in ein günstigeres Hostel wechseln. Aber bis Nachmittags saßen wir noch in der Lobby. Währenddessen kam ein Mann herein und stellte sich als Scout einer Modellagentur vor.
The following day, Siggi and I intended to move to a cheaper hostel. But in the afternoon, we were still sitting in the lobby. In the meantime, a man came in who introduced himself as a scout of a model agency.
He was looking for white people as extras for the scenery of a Bollywood movie. The movie set was to take place the following morning and we would be able to meet the famous film star Sher Khan. They paid 7.50 Euros per day which was ridiculous for 14 hours‘ work. But of course, we couldn’t possibly miss out on an experience like that, so Siggi and I agreed.
Er suchte weiße Leute als Statisten für die Kulisse eines Bollywoodfilms. Der Filmset wäre morgen und wir hätten die Möglichkeit Sher Khan, einen bekannten Filmstar zu treffen. Der Tageslohn ist mit ungerechnet 7,50 € ein Witz, für einen angekündigten 14 Stundentag. Aber so eine Erfahrung konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so sagten Siggi und ich: „Ja“.
A bus picked us up in the morning. A lot of people joined us. The movie location was the Playboy Club of Mumbai. It is a very expensive disco. Allegedly, admission comes to about 140 Euros. First we had something to eat at the catering and then we were sent to the garment hand-out. Everyone of us got a different kind of outfit, I didn’t really understand the system.
Am nächsten Morgen wurden wir per Bus abgeholt. Mit uns fuhren auch noch zahlreiche andere Leute mit. Wir wurden zum Filmort gebracht, die sich im Playboy Club von Mumbai befand. Dies ist eine sehr teure Discothek. Angeblich beträgt dort allein der Eintritt normalerweise rund 140,- €.
Zuerst aßen wir beim Catering etwas und wurden dann weiter zu der Kleiderausgabe geschickt. Dort erhielt, nach einem mir schleierhaften System, jeder von uns ein anderes Outfit.
Erst hatte ich ein Outfit als Clubbesucher, danach wurde ich wieder zur Umkleide geschickt und wurde Barkeeper. Mein Job war es hinter der Theke zu stehen und so zu tun, als ob ich Drinks mixen würde. Währenddessen spielten vor mir die Hauptdarsteller. Alle für die Kulisse dienenden Getränke bestanden nur aus gefärbtem Wasser. Nur die geschlossenen Bierflaschen waren echt. Während der sehr langweiligen Wartezeiten zwischen den Szenen wurde natürlich das Bier heimlich getrunken.
First I had to be a visitor to the club, after that I had to change into a barkeeper. It was my job to stand behind the bar and pretend to mix the drinks. Meanwhile, the main actors were performing in front of me. All the drinks serving for the setting consisted of colored water only. There were closed bottles of real beer, though. Of course, they drank the beer secretly during the long, boring waiting periods.
Fotos von dem Hauptdarsteller Sher Khan zu machen war strengstens verboten. Einige Leute versuchten es heimlich. Die Security war aber sehr wachsam und die Fotos mussten direkt wieder gelöscht werden.
It was strictly forbidden to take photos of the main actor Sher Khan. Some people tried, nevertheless. Security was very alert though, and the photos had to be deleted immediately.
Interessant fand ich den Dreh schon, denn es war eine völlig neue Erfahrung für mich zu sehen wie aufwendig und aus mehreren Perspektiven, die einzelnen Szenen aufgenommen werden.
I found the filming rather interesting, as this was a completely new experience for me to see how elaborately they had to record the individual scenes from different angles.
I won’t do it again, though. These 14 hours were quite boring and strenuous. Anyway, we were treated harshly, being lowranking extras. I don’t think I’ll be an actor after all!
Ein zweites Mal werde ich so etwas nicht mehr machen. Es waren einfach sehr langweilige und anstrengende 14 Stunden. Dazu kam die oft raue Umgangsart mit uns ‚rangniedrigen‘ Statisten. Also Schauspieler werde ich sicherlich nicht ;-).