Blog 302 – Über die Anden, durch alle Klimazonen (Teil 1) / Across the Andes, Through All Climate Zones (No 1)

Uscurumi – 01.10.2018

Vor mir lag also eine abermals sehr anstrengende Etappe. Von Cusco aus begab ich mich auf die extreme Bergfahrt zur Andenüberquerung nach Nazca und somit Richtung Pazifik. Mindestens eine Mindestens eine Woche werde ich dafür brauchen.

The stage lying ahead promised to be a very strenuous one again. I started at Cusco and headed for an extreme mountain trip while crossing the Andes toward Nazca, thus going in the direction of the Pacific Ocean. It will take me at least a whole week.

Trotz des ständigen Bergauf und -ab kam ich gut voran. Fast 100 km schaffte ich am ersten Tag. Erschöpft fragte ich einen Bauern, ob ich auf seinem Feld zelten darf. Letztendlich zeltete ich dann in einem Geräteschuppen. Das war auch gut so, denn es war sehr windig und es gab sogar einen Schauer in der Nacht.

It went on quite well although I had to go uphill and downhill all the time. That first day I made nearly 100 km. I was exhausted and asked a farmer to let me put up my tent on his premises. Eventually, I did sleep in a tool shed. Which was just as well, because it was very windy and there was a shower during the night, too.

Am 2.Tag lag ein 3700 m hoher Pass vor mir. Aber meine Motivation war sehr gut. Dazu kam, dass ich kurz vorher längere Zeit in größerer Höhe, in Cusco gewesen bin. Deswegen war mein Körper noch an die dort herrschende sauerstoffarme Luft angepasst und das Atmen in der nun geringeren Höhe fiel mir dementsprechend leicht. Ich kam nicht mehr so schnell außer Atem und meisterte jeden noch so steilen Anstieg ohne zu schieben.

The second day, I headed toward a pass of 3,700 meters. My motivation was great. What’s more, I had been at a greater height in Cusco, for some time before. So my body was used to the air which is thin and low in oxygen and breathing was easy as it wasn’t that high up. I didn’t get out of breath so easily and mastered every steep slope without having to push my bike.

An diesem Abend fand ich ein günstiges Hotel (ca. 5 €) in dem ich übernachtete. Als ich meine Zimmertüre für die Nacht abschloss, stellte ich erschrocken fest, dass das Schloss defekt war. Es ließ sich zwar abschließen, aber es wieder aufzuschließen gelang mir trotz zahlreicher Versuche nicht. Ich fing an nach Hilfe zu rufen, doch keiner hörte mich.

That evening I found a cheap hotel (about 5 €) where I could sleep over. When I locked my door for the night, I was startled to find that the lock was defective. I was able to lock it but not unlock it any more, although I tried and tried. I started to call for help but nobody heard me.

Neue Hoffnung aus meinem Gefängnis auszubrechen machte ich mir, als ich die Telefonnummer des Hotels fand. Doch ich erreichte niemanden. Wie ich später erfuhr, existierte die Telefonnummer nicht mehr. “Was also tun?” Ich entschloss mich mit Hilfe meines Fahrradwerkzeugs den Schließmechanismus zu zerlegen. Ganz so einfach gestaltete sich das aber auch nicht. So blieb mir nichts anderes übrig als das Schloss stark zu verbiegen, damit es endlich aufging. “Puh, endlich war ich wieder in Freiheit!”

When I got hold of the hotel’s telephone number, I drew some hope to get out of my prison, but I didn’t reach anybody. Later I found out that this number didn’t even exist any longer. What should I do? I decided to take my bycicle tools and dismantle the closing mechanism. It wasn’t all that easy, though. So I had no choice but end the lock so it finally opened again. „Whew! Back to freedom at last!“

Am nächsten Morgen meldete ich den Schaden an der Tür. Das ging problemlos, und den Schaden musste ich nicht bezahlen. / The following morning I told them about the damage. That was no problem and I didn’t have to pay for it.

Auf ging’s, die nächste Etappe stand an./ Let’s go! The next stage to be conquered.

Nach einer weiteren Bergabfahrt folgte ich einem Flusstal. Ausnahmsweise war es nun überwiegend flach. Auch das Klima war jetzt typisch tropisch feucht-heiß und die Landschaft dementsprechend grün. / After yet another downhill ride I followed a river valley. It was quite flat, for a change. The climate was typically humid and hot and the landscape was green.

Doch schon am nächsten Tag begann ein steiler Aufstieg die Landschaft wurde immer karger und die Temperaturen dementsprechend kälter. Die Straße stieg auf 4600 m und bleib dann längere Zeit auf einer nur geringfügig niedrigeren Höhe./ The next day, though, I had to go up a steep slope, the landscape grew scarcer and scarcer and temperatures were low. The road ascended up to 4,600 meters and then stayed about that height for quite a while, just a tiny bit lower than before.

Die Strecke war zu lang um noch am gleichen Tag wieder hinunter zu fahren. Deswegen zeltete ich nahe eines Dorfes. Schon abends war es sehr kalt, ich fror und beeilte mich in den Schlafsack zu kommen. / It was too far to go down that same day. Therefore I put up my tent near a village. It was very cold in the evening and I was freezing and hurried into my sleeping bag.

Am nächsten Morgen war sogar das Wasser, dass ich neben meinem Schlafsack ins Zelt gelegt hatte gefroren. Auch mein Zelt und der Fahrradsattel waren ebenfalls vereist. / The next morning even the water next to my sleeping bag in the tent was frozen. My tent and my bycicle saddle were iced up.

2018-10-01, Filbo Peru Reg. Negromayo,063713_IMG_2509


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